DRUCKEN

Lachen Sie sich gesund

Lachen Sie sich gesundHumor kann den Heilungsprozess von Krankheiten beschleunigen. Lachen ist ein Gesundbrunnen. Diese alte Volksweisheit hat in der Medizin Eingang gefunden und ist Gegenstand vieler Forschungsarbeiten. Lachwissenschaftler haben herausgefunden, dass herzhaftes Lachen zahlreiche Stoffwechselfunktionen positiv beeinflusst, Balsam für die Seele ist, das Herz-Kreislaufsystem ankurbelt, die Verdauung reguliert, die Immunabwehr stärkt und sogar Schmerzpatienten Erleichterung schafft.

Lachen ist wie ein Aspirin, es wirkt nur doppelt so schnell!“ Dieses Zitat des Komikers Groucho Marx bringt es auf den Punkt: Lachen ist gesund! Aber nicht nur Komiker und Humoristen sind davon überzeugt, auch immer mehr Ärzte und Psychologen nehmen Lachen ernst und setzen es zu Therapiezwecken und für einen schnelleren Heilungsprozess ein. Prof. Dr. Gunter Kleinberger, Leiter der 1. Medizinischen Abteilung am Landeskrankenhaus Steyr, hat es sich zur Aufgabe gemacht, seinen Patienten mit Humor zu begegnen, sie zum Lachen zu bringen. „Das muss natürlich gelernt sein, braucht viel Fingerspitzen- und Taktgefühl. Einem von starken Schmerzen geplagten Patienten den Witz des Tages zu erzählen, wird das Gegenteil bewirken. Er wird nicht lachen, sondern sich fragen, ob der Arzt ihn jetzt auch noch veräppeln will.“ Wenn Lachen und Humor in der Medizin aber gezielt eingesetzt werden, dann können die positiven Selbstheilungskräfte mobilisiert werden. Bei einem Patienten, der lacht, verklärt sich das Gesicht, sein innerer Zustand wird heller, seine Augen beginnen zu strahlen. Sein Lachen setzt den Organismus in Bewegung, die Seele bekommt Balsam.

Lach-Wissenschaft

Vor etwa 30 Jahren entdeckte der Journalist Norman Cousins die Wirkung des Lachens. Er überwand durch eine selbst erdachte Lachtherapie und seine positive Einstellung eine als unheilbar geltende Erkrankung des Knochengewebes. Durch diesen Fall ermutigt, beschäftigte sich die Wissenschaft intensiver mit der Lachtherapie, die Gelotologie (gelos = Lachen) genannt wird. Die Lach-Wissenschaft kann mittlerweile auf messbare und eindeutige Ergebnisse verweisen.

Durch Lachen werden die Atmung aktiviert, das Herz-Kreislaufsystem angekurbelt, die Durchblutung der Muskulatur verbessert, Stresshormone abgebaut, die Verdauung angeregt, die Immunabwehr gestärkt, die Ausschüttung von körpereigenen Glückshormonen (Endorphinen) gefördert und sogar Schmerzen gelindert. Nachahmenswerte Vorbilder sind die Cliniclowns. Die amerikanische Idee, kranken Kindern in Krankenhäusern das Leben leichter zu machen, wird auch in Österreich seit vielen Jahren erfolgreich umgesetzt. Die Cliniclowns besuchen Kinder, die durch den Krankenhausaufenthalt zusätzlich belastenden Situationen ausgesetzt sind. Sie spielen mit den kleinen Patienten, führen Kunststücke vor, zaubern Lächeln in die Kindergesichter und leisten ihren Beitrag für einen besseren Heilungsprozess. Aber nicht nur kranke Menschen werden durch Lachen schneller gesund. Grundsätzlich sind Menschen, die gern und viel lachen, die gesünderen Menschen. Was bleibt da noch anderes übrig, als jeden Tag zumindest einmal herzlich zu lachen!

Mag. Kornelia Wernitznig

Februar 2009


Foto: Bilderbox, privat

Kommentar

Kommentarbild von Prof. Prim. Dr. Gunter Kleinberger zum Printartikel „Durch Humor werden Selbstheilungskräfte aktiviert, die sich auf den Verlauf eines Heilungsprozesses positiv auswirken. Der Grundsatz, dass in der Gegenwart des Patienten nicht gelacht werden darf, muss seine Gültigkeit verlieren. Mehr noch: Humor und Lachen müssen einen hohen Stellenwert bekommen. Denn Patienten, die sich wohl fühlen, tun sich selbst und ihrem Körper nur Gutes.“
Prof. Prim. Dr. Gunter Kleinberger
Leiter der 1. Medizinischen Abteilung am LKH Steyr 

Zuletzt aktualisiert am 13. November 2020