Das Allgemeine Krankenhaus (AKh) Linz hat den „Austrian Patient Safety Award“ erhalten. Mit einem Frühwarnsystem zum Erkennen von kritischen Verschlechterungen bei Patienten auf Normalstationen hat sich das AKh Linz gegen 23 Bewerber durchgesetzt und den Patienten-Sicherheits-Preis nach Oberösterreich geholt.
Im AKh Linz werden Patienten nach aktuellem Stand der Wissenschaft behandelt und in notwendige Entscheidungsprozesse einbezogen. Auch das Erkennen und Vermeiden von Risiken für Patienten ist im Linzer Zentralkrankenhaus ein tägliches Ziel. Erfolgreiche Systeme werden im Haus ständig weiterentwickelt. Dieser Weg wurde nun von der Österreichischen Plattform für Patientensicherheit anerkannt. Sie überreichte dem AKh Linz am 3. Oktober 2013 bei einem Festakt in Wien den „Patienten-Sicherheits-Preis“.
Frühwarnsystem
Der Preis steht für die österreichweit innovativste Leistung zur Erhöhung von Patientensicherheit und Qualität in Gesundheitseinrichtungen. Frühwarnsysteme finden sich in vielen Bereichen. Durch laufende Beobachtung und Einschätzung von Entwicklungen können beispielsweise Erdbeben, Wirbelstürme oder auch Staubildungen im Straßenverkehr frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Das AKh Linz hat nun auch für seine Patienten ein fortschrittliches System entwickelt und erfolgreich umgesetzt, teilte das Krankenhaus mit.
„PARS“
Verschlechterungen des Zustands von Patienten auf Normalstationen gehören zum Alltag in Spitälern. Meist wird erst dann Alarm ausgelöst, wenn sich die Situation zuspitzt. Genau an diesem Punkt setzt das AKh-Gewinnerprojekt an. Mit PARS (patient at risk score-system) werden bei Patienten auf einer Normalstation frühzeitig kritische Verschlechterungen des Gesundheitszustands erkannt. Somit können rasch und vorbeugend Maßnahmen eingeleitet werden. Grundlage von PARS ist die Teamarbeit. Dabei werden sogenannte Vitalfunktionen (z.B. Fieber, Blutdruck, Atemfrequenz, Bewusstseinszustand) routinemäßig von Pflegekräften und Medizinern auf der Station erhoben und mit Zahlen bewertet. Steigt das Gesamtergebnis über einen gewissen Wert an, gilt dies als Hinweis auf eine kritische Verschlechterung des Gesundheitszustandes. In diesem Fall werden im AKh Linz sofort abgestimmte Maßnahmen eingeleitet. Je nach Schweregrad reichen diese von einer engmaschigeren Überwachung bis hin zur Einbindung der Intensivmedizin.
Vermeidung von lebensbedrohlichen Zuständen
PARS-Testläufe im AKh Linz haben gezeigt, dass durch das Frühwarnsystem Verschlechterungen des Gesundheitszustandes von gewissen Patienten früher aufgehalten werden. Kritische oder gar lebensbedrohliche Zustände konnten vermieden werden. PARS wird jetzt schrittweise auf allen Normalstationen im AKh Linz etabliert. PARS im AKh Linz ist eine von zahlreichen Maßnahmen der AKh-Risikomanager und des AKh-Qualitätsmanagements, so das Krankenhaus.
Cornelia Schobesberger
Oktober 2013
Foto: Senfsaat, de, wikipedia.org