"Bei Schädelverletzungen – etwa durch einen Unfall oder bei der Behandlung einer Gehirnhautentzündung – können Teile des Knochens verletzt oder entfernt werden. Diese müssen ersetzt werden", erklärt Medizintechnik-Projektleiter DI Reinhard Hainisch. Derzeit geben Krankenhäuser die Implantate bei hochspezialisierten Unternehmen, teils in Übersee, in Auftrag. "Es dauert allerdings, bis die exakte Größe hergestellt und im Spital eingelangt ist. Zudem ist die Produktion der Implantate teuer."
Verbessertes Verfahren
Bereits seit längerem prüfen Forscher der Fachhochschule Linz den Einsatz des so genannten "3D-Rapid-Prototyping Verfahrens" in der Medizintechnik. Damit werden dreidimensionale Modelle des Schädelknochens erstellt. Diese Modelle dienen als Schablone, um Implantate steril im Operationssaal herstellen zu können. "In der Praxis bedeutet das eine enorme Ersparnis von Zeit und Geld im Vergleich zu bisher verwendeten Implantaten. Bei gleichzeitiger Erfüllung aller Qualitätsansprüche", betont Hainisch. Wann das Verfahren einsetzbar ist, steht noch nicht fest.
Krankenhaus hoch zufrieden
Angewendet werden soll das Verfahren zunächst in der Landesnervenklinik Wagner-Jauregg in Linz. "Wir sind mit dem Fortschritt des Projektes hoch zufrieden und freuen uns bereits auf den routinemäßigen Einsatz des neuen Verfahrens", sagt Prof. Dr. Kurt Holl, Oberarzt der Neurochirurgie. "Die wesentlich raschere Verfügbarkeit erstklassiger steriler Implantate ist für uns der größte Pluspunkt."
Cornelia Schobesberger
Mai 2006
Bild: DI Reinhard Hainisch/FH Linz