„7-Tesla-MRT ist nicht nur ein experimentelles Spielzeug, sondern wir zeigten, dass die Geräte in den nächsten Jahren klinische Routine werden können“, erklärte Wissenschaftlerin Ass.-Prof. Dr. Katja Pinker gegenüber der APA. Patienten müssten sich aber noch gedulden, bevor sie sich in der Röhre mit der höheren Feldstärke legen können. Noch scheitert der routinemäßige Einsatz an der Verfügbarkeit der Geräte, so Pinker. Weltweit gibt es erst wenige 7-Tesla-Geräte. In Österreich hat nur die MedUni Wien ein solches. Eine 7-Tesla-MRT-Röhre kostet laut Pinker „mehrere Millionen Euro“.
Höhere Auflösung
„Wir stehen mit 7-Tesla dort, wo wir mit 3-Tesla vor zehn Jahren standen“, sagte Pinker. Mittlerweile seien 3-Tesla-Geräte Standard in vielen Radiologiepraxen. Mit einer Magnetfeldstärke von sieben Tesla lasse sich eine höhere Auflösung der MRT-Aufnahmen erzielen, so Pinker. „Wir können so den Stoffwechsel beurteilen und unterscheiden, ob der Brusttumor ‚gut‘ oder ‚böse‘ ist.“
In vorangegangenen Studien mit 7-Tesla-MRT war die Untersuchung der klinischen Anwendbarkeit bisher aufgrund der zur Verfügung stehenden, begrenzten Spulentechnik auf eine Brust limitiert. „Die neue Generation der Spulen erlaubt die beidseitige klinische Verwendung“, erklärt Pinker. Als Wissenschaftlerin an der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin hat sie die Studie in Kooperation mit dem Exzellenzzentrum Hochfeld-MR und dem Brustgesundheitszentrum der MedUni Wien und des AKH Wien durchgeführt hat.
Höhere Genauigkeit
Mit der 7-Tesla-MRT gelingt es, eine hohe diagnostische Genauigkeit von 96,6 Prozent zu erzielen. Zum Vergleich: Mit der derzeitigen, klinischen Standard-MRT mit einem 3-Tesla-Gerät liegt die diagnostische Genauigkeit bei bis zu 93 Prozent. Die Untersuchungsdauer ist übrigens gleich lang – egal ob 3-Tesla oder 7-Tesla. Die Patientin verbringt etwas mehr als fünfzehn Minuten in der Untersuchungsröhre.
Mag. Christian Boukal
März 2014
Foto: APA