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Ebola: Infoline

Ebola-Virus unter dem MikroskopDie Weltgesundheits-organisation (WHO) hat den derzeitigen Ebola-Ausbruch, der vier Länder (Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria) betrifft, zu einem „Public Health Emergency of International Concern (PHEIC)“ (internationaler Gesundheitsnotstand) erklärt, der einer internationalen Koordination bedarf, berichtet die Österreichische Agentur für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (AGES).


Mit Stand 8. August 2014 sind Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria von der Epidemie betroffen (http://www.who.int/en). Die Gefahr einer Infektion für Bürger der EU durch Reisende wird laut Risikoeinschätzung des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) als unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich eingestuft.Die AGES hat im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) eine telefonische Infoline zum Thema Ebola eingerichtet:Tel.: 050 555 555, montags bis freitags 8 bis 17 Uhr

Was ist Ebola? 

Ebola ist eine seltene, schwere Erkrankung, die vom Ebola-Virus verursacht wird. Benannt ist das Virus nach demFluss Ebola im Kongo. In seiner Nähe wurde 1976 der erste großen Ausbruch gemeldet.

Die Erkrankung verläuft oft tödlich. Übertragen wird das Ebola-Fieber von anderen erkrankten Menschen oder Tieren – und zwar über direkten Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten (z. B. Speichel oder Urin) von lebenden oder toten Infizierten. Wilde Tiere, etwa Affen, Waldantilopen („Bushmeat“) oder Fledermäusen, kommen ebenfalls als Überträger in Betracht.


Eine Übertragung ist auch über ungeschützten Geschlechtsverkehr mit Infizierten bis zu sieben Wochen nach ihrer Genesung möglich.


Wichtig: Das Ebola-Virus wird nicht wie die Grippe durch die Luft übertragen!


Wie äußert sich die Krankheit? 

Nach zwei bis 21 Tagen nach einer Infektion kann die Krankheit plötzlich mit Fieber, Muskelschmerzen, Schwächegefühl, Kopf- und Halsschmerzen einsetzen. Das nächste Stadium der Erkrankung ist gekennzeichnet durch Erbrechen, Durchfall, Ausschlag sowie Leber- und Nierenfunktionsstörungen. Manche Patienten weisen auch starke innere und äußere Blutungen sowie Multiorganversagen auf. Es gibt weder einen Impfstoff noch eine Behandlung für diese Erkrankung. 


Wie gefährlich ist eine Reise nach (West-)Afrika? 

Der gegenwärtige Ebola-Ausbruch betrifft Guinea, Liberia und Sierra Leone. Es wurde auch gemeldet, dass eine infizierte Person nach Lagos in Nigeria reiste und dort starb. Das Außenministerium rät daher zum jetzigen Zeitpunkt von nicht notwendigen Reisen nach Guinea, Liberia und Sierra Leone dringend ab. Meldungen aus anderen afrikanischen Staaten liegen derzeit nicht vor.

Bisher wurde noch kein Fall in einem europäischen Land gemeldet.


Wie können Sie sich vor einer Infektion schützen? 

Das Risiko einer Ebola-Infektion ist äußerst gering, selbst wenn Sie für längere Zeit in betroffenen Gebieten leben oder dorthin gereist sind, berichtet die AGES. Auch bei flüchtigem Kontakt in der Öffentlichkeit mit Menschen, die nicht krank wirken, wird Ebola nicht übertragen, eben so wenig bei der Berührung von Geld, Lebensmitteln oder beim Baden im Schwimmbad. Auch Mücken übertragen das Ebola-Virus nicht. Das Ebola-Virus lässt sich leicht durch Seife, Bleichmittel, Sonnenlicht oder Trocknen abtöten. Wird Kleidung, die mit Körperflüssigkeiten in Berührung gekommen ist, in der Waschmaschine gewaschen, so wird das Ebola-Virus vernichtet. Auf Oberflächen, die dem Sonnenlicht ausgesetzt oder getrocknet sind, überlebt das Virus nur kurze Zeit. 


Gemäß dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (EDCD) dürften folgende Präventivmaßnahmen ein Infektionsrisiko ausschließen:

  • Vermeiden Sie direkten Kontakt mit Blut oder Körperflüssigkeiten von Infizierten oder Leichen und mit möglicherweise kontaminierten Gegenständen (Kleidung und Gegenstände von Erkrankten)
  • Vermeiden Sie engen Kontakt mit wilden Tieren und den Verzehr von „Buschfleisch“.
  • Vermeiden Sie ungeschützten Geschlechtsverkehr

Infiziert aus Westafrika zurück? 

Sollten Sie gerade aus Westafrika zurückgekommen sein, aber keine der oben genannten Risikofaktoren auf Sie zutrifft, so ist die Gefahr mit dem Ebola-Virus infiziert zu sein, sehr gering, so die AGES:

„Wenn Sie nicht in einem Krankenhaus in den betroffenen Gebieten waren, keinen Kontakt mit Blut oder Körperflüssigkeiten erkrankter Personen gehabt haben, keine rohes oder ungenügend erhitztes Fleisch von infizierten Wildtieren (Affen, Waldantilopen etc.) gegessen haben, keinen ungeschützten Geschlechtsverkehr mit erkrankten Personen oder Personen, die Ebola während der letzten Monate durchgemacht hatten, ist das Risiko, dass Sie dem Ebola-Virus ausgesetzt waren, äußerst gering.“ 


Sollten Sie aber innerhalb von 21 Tagen nach der Rückkehr aus den betroffenen Regionen Fieber, unerklärliche Müdigkeit, Durchfall oder andere schwerwiegende Symptome entwickeln, so sollten Sie unverzüglich einen Arzt telefonisch kontaktieren und Ihre Reise erwähnen: Erforderlichenfalls wird der Hausarzt eine Überweisung an einen Infektiologen zur weiteren Abklärung veranlassen.

Diese Symptome können nämlich auch durch Infektionen wie Malaria, Dengue-Fieber, Chikungunya-Fieber oder anderen Erkrankungen ausgelöst werden, die eine sofortige Untersuchung und Behandlung erfordern. 


Rechts: „Mehr dazu im Internet“


Weitere Informationen


Mag. Christian Boukal

August 2014 


Foto: © ECDC

Zuletzt aktualisiert am 13. November 2020