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Brennendes Frauenleiden: Blasenentzündung

Frau hat eine Wärmflasche auf dem BauchSind die Abwehrkräfte im Bereich von Blase und Niere zum Beispiel durch Sitzen auf einem kalten Stein kurzfristig geschwächt und dringen Bakterien ein, kann es zur schmerzhaften Entzündung kommen.


Beim Wandern oder im Schanigarten zu leicht bekleidet zu sein, genügt schon: Zugluft oder das Sitzen auf kaltem Stein schwächen das Immunsystem, und Bakterien haben leichtes Spiel. Man muss dauernd aufs Klo und das Wasserlassen schmerzt – eindeutige Zeichen für eine Blasenentzündung. Mehr als 50 Prozent aller Frauen leiden mindestens einmal in ihrem Leben daran. Männer sind in jungen Jahren nur selten betroffen. Kommen sie in die Sechziger, erwischt ein Harnwegsinfekt auch sie annähernd so häufig wie Frauen. 


Anatomisch bedingt

„Aufgrund der geringeren Entfernung zwischen Harnröhre und Anus und der kurzen Harnröhre finden Bakterien aus dem Darm bei Frauen leichter ihren Weg als bei Männern“, sagt die Wiener Apothekerin Sabine Lexer, Obfrau der Initiative „Homöopathie hilft!“. Eine Sonderform der Harnwegsinfektion ist die Honeymoon-Cystitis, die vor allem bei Frauen nach häufigem Geschlechtsverkehr auftritt.


Dauern die Beschwerden mehrere Tage an, rät die Expertin, zum Arzt zu gehen. Meist wird dann mit Antibiotika behandelt. Lexer hat zudem homöopathische Tipps: Wenn bedingt durch Unterkühlung vermehrter und schmerzhafter Harndrang auftritt, der sich durch Wärme bessert, empfiehlt sie Solanum dulcamara D6. Bei Symptomen wie brennendem Schmerz während des Wasserlassens und Wundheitsgefühl ist Lytta vesicatoria D6 empfehlenswert, bei plötzlichem heftigen Harndrang mit Brennen, Beißen und Juckreiz Petroselinum crispum D6. 

Tipps zur Vorbeugung von Blasenentzündungen

Gefeit sind Frauen vor Blasenentzündungen nie, aber folgende Tipps helfen, dass es nicht so rasch dazu kommt: 


  • Viel trinken: Zwei bis drei Liter Flüssigkeit – am besten Wasser oder Tee trinken.
  • Harndrang nicht zurückhalten, sondern lieber öfters die Toilette aufsuchen.
  • Blase immer ganz entleeren: Dabei ist es hilfreich, nicht mit vorgebeugtem Oberkörper auf der Toilette zu sitzen.
  • Waschen: Den Intimbereich (nur den äußeren) täglich mit lauwarmem Wasser, mit der Hand (ohne Waschlappen), und – um eine Verschleppung der Darmbakterien zu verhindern – von vorne nach hinten waschen.
  • Sex: Immer gleich nach dem Sex auf die Toilette. Durch das Wasserlassen werden die Harnwege gereinigt.
  • Handtuch: Eigenes Handtuch für Intimzone verwenden, häufig wechseln und heiß waschen.
  • Bikini oder Badeanzug nicht auf der Haut trocknen lassen, sondern nach dem Schwimmen wechseln.
  • Whirlpools lieber meiden. Hier fühlen sich nicht nur Menschen, sondern auch Bakterien sehr wohl.
  • In öffentlichen Toiletten nicht direkt auf die Klobrille setzen.
  • Homöopathie: Komplexmittel zur Anregung der Selbstheilungskräfte bei einer Reizblase können helfen, die Situation zu verbessern.




OÖN Zeitungsrolle
 Gesundheitsmagazin der OÖNachrichten
01. Oktober 2014

Zuletzt aktualisiert am 11. Mai 2020