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Schilddrüsenuntersuchung im Klinikum Wels-Grieskirchen

Schilddrüse: Kleines Organ mit großer Wirkung

Produziert die Schilddrüse zu viel oder zu wenig Hormone, können schwerwiegende Erkrankungen ausgelöst werden – Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Depressionen, Tumor- oder auch Immunerkrankungen.


Arbeitet sie normal, ist in unserem Körper alles im Lot: Als endokrines Organ produziert die Schilddrüse jene Hormone, die sämtliche Stoffwechselprozesse mitbestimmen, eintakten und steuern. Bei einer Unterfunktion laufen Körperfunktionen zu langsam, bei einer Überfunktion zu schnell ab. Von krankhaften Veränderungen der Schilddrüse sind drei Mal so viele Frauen wie Männer betroffen. Grund dafür sind vor allem die Zeiten der hormonellen Umstellung. Neben der Pubertät und dem Wechsel ist die weibliche Schilddrüse vor allem in der Schwangerschaft vermehrt gefordert. "Besonders im ersten Schwangerschaftsdrittel ist das Kind noch ganz auf die Versorgung durch die Mutter angewiesen, denn die Anlage der kindlichen Schilddrüse erfolgt erst rund um die 14. Schwangerschaftswoche", sagt Wolfgang Lintner, Leiter der Abteilung für Nuklearmedizin am Klinikum Wels-Grieskirchen. Wenn das "Schrittmacher-Organ" des menschlichen Körpers allerdings bereits eine versteckte Funktionsstörung hat, kann diese in der Schwangerschaft schließlich ausbrechen.

 

Folgende Symptome können auftreten:

  • Struma, umgangssprachlich auch als Kropf bezeichnet, nennt man eine gutartige Vergrößerung der Schilddrüse. Die häufigste Ursache ist ein jahrelanger ernährungsbedingter Jodmangel.
  • Unterfunktion: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit, Verstopfungsneigung, trockene Haut, brüchige Fingernägel, Wassereinlagerungen.
  • Überfunktion: Schwitzen, Nervosität, innere Unruhe, Schlafstörungen, Herzklopfen, Gewichtsabnahme, Durchfallneigung.
  • Entzündung: Die akute Schilddrüsenentzündung äußert sich mit Berührungsschmerz im Schilddrüsenbereich und mit grippeähnlichen Symptomen. Meist heilt die Erkrankung ohne Folgen aus. Die häufigere chronische Schilddrüsenentzündung ist eine Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper im Blut die Schilddrüsenzellen angreifen. Sie verläuft meist ohne Beschwerden, kann aber durch die Zerstörung von Schilddrüsengewebe zu einer Unterfunktion führen.
  • Schilddrüsenkrebs: Bösartige Erkrankungen der Schilddrüse (Schilddrüsenkrebs) treten selten auf und machen weniger als ein Prozent aller Krebsfälle in Österreich aus. In frühen Stadien kommt es selten zu Beschwerden.

 

Vielerlei Untersuchungen

Die häufigste Untersuchung in der Ambulanz der Nuklearmedizin ist die so genannte Schilddrüsenszintigrafie. "Allerdings wird diese erst nach ausführlicher Anamnese, klinischer Untersuchung, Ultraschall und Blutabnahme gemacht und nur dann, wenn sie unbedingt notwendig ist", sagt Spezialist Lintner.

  

Zeitungsrolle der OÖNachrichten(bar)

Gesundheitsmagazin der OÖNachrichten

21. Oktober 2015


Foto: Klinikum Wels-Grieskirchen


Zuletzt aktualisiert am 13. November 2020