DRUCKEN
Operation

Schlaganfall: Eingriff zur Entfernung von Gerinnsel

Wenn die medikamentöse Behandlung nicht reicht, hilft in vielen Fälle die sogenannte Thrombektomie.

Jährlich erleiden rund 25.000 Österreicher einen Schlaganfall, in 85 Prozent der Fälle wird dieser durch ein verstopftes Gehirngefäß verursacht. Seit Jahren werden diese Gerinnsel bei einer so genannten Thrombolyse mit Medikamenten aufgelöst. Dadurch können größere Schäden im Gehirn und damit Invalidität verhindert werden.

Bei einem Gefäßverschluss in einem großen Blutgefäß reicht die medikamentöse Therapie jedoch nicht aus. In solchen Fällen wird das Blutgerinnsel bei einer so genannten Thrombektomie operativ entfernt. Rund 1500 Patienten würden jährlich von dem Eingriff profitieren, hieß es bei der Pressekonferenz der Österreichischen Röntgengesellschaft in Wien.

"In im New England Journal of Medicine publizierten Studien hat man gesehen, dass die ‘Thrombektomie’ überlegen ist. In Österreich gibt es derzeit elf Zentren, die eine solche Behandlung durchführen können", sagt Johannes Trenkler, Vorstand des Instituts für Neuroradiologie des Kepler-Universitätsklinikums Linz. Das Zeitfenster vom Auftreten der ersten Symptome bis zur Therapie beträgt derzeit höchstens sechs Stunden. Im Grunde genommen müsste die Organisation der Zentren für diese Kathetereingriffe bei Schlaganfall auf dem gut etablierten System der Stroke Units in Österreich aufsetzen, erklären die Experten.

Dort gibt es rund um die Uhr die Möglichkeit zu CT- und MR-Untersuchungen zur schnellen Diagnose. Eine medikamentöse Gerinnselauflösung kann dort erfolgen. Für die Thrombektomie in Frage kommende Patienten müssten dann schnellstens in eines der Zentren für interventionelle Neuroradiologie gebracht werden.



Logo OÖNachrichtenGesundheitsmagazin der OÖNachrichten

27. April 2016


  

Foto: shutterstock 

 

Zuletzt aktualisiert am 11. Mai 2020