Probleme beim Atmen gehören zu den häufigsten Symptomen. Schnarchen – ein häufiges Symptom bei Nasenscheidewandverkrümmung.
80 Prozent der Bevölkerung haben eine Nasenscheidewandverkrümmung, die im Fachjargon Nasen- oder Septumdeviation genannt wird. "Doch nur selten führt diese anatomische Abweichung zu gesundheitlichen Problemen", sagt Magdalena Margoc, Oberärztin in der HNO-Abteilung der Barmherzigen Schwestern in Linz.
Eine stark gekrümmte Nasenscheidewand sei entweder angeboren, sie könne aber auch durch einen Unfall oder eine Verletzungen der Nase entstehen. "Auch beim Geburtsvorgang kann die Nase des Babys gequetscht werden", sagt Margoc. In diesem Fall sei es wichtig, dass die noch formbare Nase des Babys sofort vom Spezialisten in die richtige Position gebracht wird, um spätere Probleme von vorne herein zu verhindern.
Diagnose beim HNO-Arzt
Wenn man unter Schlafproblemen und Kopfschmerzen durch starkes nächtliches Schnarchen, unter eingeschränktem Geruchssinn oder unter Atemproblemen beim Sport leidet, die keine anderen gesundheitlichen Ursachen haben, rät Margoc unbedingt zur Abklärung beim Hals-Nasen-Ohrenarzt, ob eine Nasenwandkrümmung die Ursache für diese Beschwerden sein könnte. Aber auch bei einem Schnupfen, der mehr als drei Wochen andauert, empfiehlt sie, einen Experten zu konsultieren. Denn eine Nasendeviation könne Folgeerkrankungen wie etwa chronische Entzündungen im Rachen, Mittelohr und in den Nasennebenhöhlen hervorrufen. Zudem könnten sich durch eine stark gekrümmte Nasenwand auch Allergien und Asthma bronchiale verstärken. Der Facharzt stellt durch die Anamnese und eine Nasenspiegelung fest, ob eine Septumdeviation die Ursache der Probleme ist. "Indizien dafür sind auch eine Schleimhautschwellung oder eine Nasenmuschelvergrößerung", sagt Margoc. Zusätzliche Mittel für die Diagnose seien Röntgenaufnahmen, Computertomographie oder Ultraschall.
Selten Komplikationen bei OP
Bei den Barmherzigen Schwestern in Linz werden jedes Jahr zwischen 350 und 450 Operationen an der Nasenscheidewand und den Nasennebenhöhlen durchgeführt. "Die Patienten sind in der Regel nicht länger als vier Tage stationär bei uns im Spital", sagt Margoc. Die Begradigung der Nasenscheidewand werde endoskopisch durch ein Nasenloch durchgeführt. Fixiert wird die Wand mit Silikonröhrchen, die 24 bis 48 Stunden in der Nase bleiben.
Komplikationen kommen laut Margoc bei der etwa 30-minütigen Operation selten vor. Vorsicht sei jedoch zwei bis drei Wochen nach dem Eingriff geboten. "Man muss vermeiden, dass sich ein Bluterguss und in weiterer Folge ein Eiterschwamm bildet, der den Nasenrücken massiv angreifen kann", sagt Margoc. Daher müsse sich der Patient nach der OP unbedingt schonen, schwere Gegenstände zu heben oder zu tragen, sei ebenso verboten wie Sport.
Gesundheitsmagazin der OÖNachrichten
16. November 2016
Foto: shutterstock