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Methoden zur Analyse der stationären Versorgung bei zeitkritischen Akuterkrankungen


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ABSTRACT

Die Arbeiten zur stationären Versorgungsforschung stellen anhand von administrativen Daten die Versorgungssituation des stationären Sektors dar. Das Augenmerk liegt auf der Erreichbarkeit von Spitälern (Distanzen) und auf der regionalen Variabilität von Behandlungen. Es werden alle Aufenthalte, bestimmte geplante Eingriffe und im Gegensatz dazu zeitkritisch zu versorgende Akut-Erkrankungen (Schlaganfall, Herzinfarkt) analysiert.
Dabei ist eine differenzierte Betrachtung der Distanzen für die Qualität der Ergebnisse wesentlich. Insbesondere bei Akuterkrankungen, die einer unmittelbaren Versorgung bedürfen, ist das Funktionieren der Rettungs- und Behandlungskette oftmals entscheidend für den Behandlungserfolg. Die Behandlung erfolgt dabei im Idealfall in Krankenanstalten, die über eine geeignete Behandlungseinheit (z.B. Stroke-Unit, Herzkatheter) verfügen. Da jedoch im Notfall - zum Beispiel bei unklarer Symptomatik – auch Krankenanstalten angefahren/aufgesucht werden, die nicht der richtigen Versorgungsstruktur entsprechen, müssen PatientInnen mitunter in andere Krankenanstalten transferiert werden.
In den Analysen wird mit anonymisierten Daten gearbeitet. Das Fehlen eines eindeutigen Personenbezugs verhindert die Beurteilung von Behandlungsketten und führt zu Unschärfen in den Auswertungen (da die durchschnittlichen Distanzen und die regionale Variabilität verzerrt werden).
Eine Möglichkeit, die Datengrundlage zu verbessern besteht darin, die kodierten Transfers zwischen Krankenanstalten bei der Analyse auszuschließen. Die Kodierqualität der Entlassungs- und Aufnahmekennzeichen in den verwendeten Daten (MBDS-Daten des BMG) ist jedoch mangelhaft, weshalb es oftmals nicht möglich ist, die erstaufnehmende Krankenanstalt mit Sicherheit zu bestimmen.
Um die Validität der Ergebnisse der stationären Versorgungsforschung in Anbetracht der Einschränkungen der Datenqualität besser beurteilen zu können, werden verschiedene Modelle gerechnet. Dabei wird die Datengrundlage für die Berechnung variiert – es werden verschiedene Modellannahmen im Hinblick auf das Entlassungs- bzw. Aufnahmekennzeichens „Transfer“ getestet (welche Aufenthalte sollen in die Analyse eingeschlossen werden, welche nicht?).
Dieser Bericht dokumentiert das Bestimmen und Testen von 3 unterschiedlichen Modellen sowie die Wahl einer Vorgangsweise für die Berechnungen im Bericht „Stationäre Erstversorgung von PatientInnen mit Myokardinfarkt bzw. Schlaganfall“.
In einem zweiten Teil sind die in den fachlichen Berichten verwendeten statistischen Verfahren dargestellt.
Des Weiteren werden die SQL und R Codes dokumentiert.


Zuletzt aktualisiert am 11. März 2015