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Patientensicherheit und medizinische Fehler


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Fehlermeldesysteme sind ein wertvolles Instrument in Qualitätsmanagement-systemen (QM). Dieses Thema kann daher nicht losgelöst von den Rahmen-bedingungen im QM Bereich betrachtet werden. Insgesamt sollte für die Steuerung des österreichischen Gesundheitssystems ein strategisches Konzept erarbeitet und in der Folge die Voraussetzungen für eine Umsetzung geschaffen werden.
Aufgrund internationaler Daten muss im österreichischen Krankenhausbereich pro Jahr mit

  • ca. 245,000 Zwischenfällen in Krankenanstalten und
  • ca. 2,900 bis 6,800 iatrogenen Todesfällen in Krankenanstalten

gerechnet werden. Diese Zahlen rechtfertigen – auch wenn sie hoffentlich eine worst case Schätzung darstellen – jedenfalls ein konsequentes Vorgehen beim und die Investition in QM.
Aufgrund der fehlenden Infrastruktur und Ausbildung in Österreich ist ein schrittweises Vorgehen für die Einführung eines Incident Reporting Systems notwendig. Die Strukturkommission hat in der Arbeitsgruppe für Struktur-veränderungen bisher nur wenige konkrete Projekte im Bereich Qualitätssicherung umgesetzt. Dies schafft auch den zeitlichen Spielraum für die Beeinflussung der Fehlerkultur und die Vorbereitung für die Schaffung der nötigen rechtlichen Rahmenbedingungen.
Erster Ansatzpunkt ist eine Verbindung des LKF Honorierungssystems mit einer externen Evaluierung des Qualitätsmanagements in Krankenanstalten. Dabei ist eine verpflichtende Aufnahme eines standardisierten Fehlermeldesystems in das QM vorzusehen. Eine derartige Bestimmung ist unabhängig von der Diskussion über die Organisationsstruktur des Gesundheitssystems in die nächste Art. 15a BV-G Verein-barung zur Finanzierung der Krankenanstalten aufzunehmen.

Zuletzt aktualisiert am 30. September 2015