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Langzeit – Sauerstofftherapie


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Unter Langzeit-Sauerstofftherapie (long term oxygen therapy, LTOT) wird sowohl die Applikation von Sauerstoff für ≥ 16 h/Tag als auch die Sauerstoffgabe nur bei körperlicher Belastung verstanden.
Die Ziele der Langzeit-Sauerstofftherapie sind eine Verbesserung der Lebensqualität und Leistungsfähigkeit sowie eine Reduktion von Morbidität und Mortalität. Die Lebenserwartung wird bei chronisch hypoxämischen Patienten mit COPD durch die Langzeit-Sauerstofftherapie nachweislich verlängert.

Empfohlen wird eine möglichst lange Anwendung. Es sind 24 Stunden pro Tag anzustreben, die Mindestdauer sollte ≥16 Stunden pro Tag betragen. Der Hauptanteil der Sauerstoffapplikation kann dabei während der Nacht erfolgen. Erfolgt die Langzeit-Sauerstofftherapie ausschließlich bei körperlicher Belastung soll die Dosierung symptomadaptiert durchgeführt werden.

Sauerstoffkonzentratoren absorbieren mittels Kompressor Sauerstoff aus der Umgebungsluft. Die Geräte haben ein Gewicht von > 14 kg und benötigen eine Stromzufuhr. Daher können sie nur stationär, unter häuslichen Bedingungen eingesetzt werden, beim Betrieb kommt es zu einer Geräuschentwicklung von ca. 40-45 Dezibel. Transportable Geräte mit 8-14 kg sind beweglich, aber nicht tragbar und sind für den Dauerbetrieb geeignet. Tragbare Konzentratoren mit 2-4 kg stehen für den mobilen Einsatz (ca. 2 Stunden) zur Verfügung. Nachteile sind der geringe (3 L/min) Sauerstofffluss sowie die Geräuschentwicklung. Die Betriebstemperatur liegt je nach Modell bei +5°/10° C – 40° C. Die Stufeneinstellung an gepulsten Systemen entspricht nicht der Sauerstoffmenge (L/min). Derzeit stehen nur mobile Konzentratoren mit Sparsystemen (kein kontinuierlicher Fluss) zur Verfügung.

Das Flüssig-Sauerstoff-System benötigt ein Standgerat als Reservoir und muss vom Gashersteller mit flüssigem Sauerstoff gefüllt werden, sodass derartige Systeme eine entsprechende Logistik der Systeme voraussetzen. Aus dem Tank wird der tragbare Behälter befüllt. Das Gewicht beträgt je nach Volumen 1,5 bis 3,8 kg. Bei einem Sauerstoffbedarf von 2 Liter/min liefert das tragbare System den Sauerstoff für ca. 3-4 Stunden.

Der Verbrauch von Sauerstoff kann durch elektronische Sparventile bzw. getriggerte Demand-Systeme verringert werden, wenn das Sparsystem nicht auslösbar oder die Stufeneinstellung nicht ausreichend ist, ist ein Gerät mit kontinuierlichem Fluss erforderlich. Transportsysteme in Form einer Rückentragehilfe oder Caddy haben sich bewährt. Die tragbaren Sauerstoffsysteme sind die Voraussetzung für die Behandlung der belastungsabhängigen Hypoxämie.

Sauerstoffdruckflaschen sind für die Langzeit-Sauerstofftherapie nicht geeignet.

Eine Kontrolle ist 3 Monate nach Erstverordnung einer LTOT und danach alle 6 Monate angezeigt.
Eine Patientenschulung sollte zumindest die Handhabung von Sauerstoff und schriftliche Schulungsunterlagen beinhalten, um die Therapieadhärenz sicherzustellen.

Zuletzt aktualisiert am 02. Mai 2016