DRUCKEN

Editorial November 2011


Dr. Wilhelm DonnerDer Autor:
Dr. Wilhelm Donner

ist Chefredakteur der Sozialen Sicherheit im
Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger.



Liebe Leserinnen und Leser!

Berichten von zwei Konferenzen, die von der SV-Wissenschaft, dem Verein der Sozialversicherungsträger zur Förderung des Austausches von Forschung und Praxis, initiiert und veranstaltet wurden, widmet sich der erste aktuelle Teil der November-Ausgabe der Sozialen Sicherheit.

Diabetes und psychische Gesundheit standen im Mittelpunkt einer Fachtagung in St. Pölten, das „Projekt Psychische Gesundheit“ wurde im Rahmen der Werkstatt 2011 in Salzburg unter verschiedenen Aspekten wie Prävention oder Finanzierung von Versorgungsmodellen beleuchtet.

Der in Österreich weithin bekannte Gynäkologe, Endokrinologe und Bioethiker Prof. Dr. Johannes Huber verfasste für die Soziale Sicherheit einen Fachbeitrag zu den neueren Entwicklungen auf dem Gebiet der Präimplantationsdiagnostik. Mit der Entdeckung fetaler DNS und RNS im mütterlichen Plasma bieten sich diagnostische Anwendungen an. Seit Jahrzehnten gibt es Bestrebungen, Informationen aus dem Blut werdender Mütter zur nicht-invasiven Schwangerschaftsdiagnostik zu nutzen, auch wenn es noch ein weiter Weg bis zur routinemäßigen Anwendung ist. Huber erläutert aus bioethischer Perspektive die Möglichkeiten neuer Diagnosemethoden, die invasive Eingriffe zur Fruchtwasserentnahme – der Amniozentese – reduzieren sollen, die aber auch Rückwirkungen auf das Gesundheitswesen zeitigen werden.

Gesundheitsziele im Rahmen des österreichischen Gesundheitswesens werden vielfach eingefordert, vorrangig auch im Masterplan 2010 des Hauptverbandes. Die Bundesgesundheitskommission hat nun grünes Licht für den Start zur Entwicklung von Rahmengesundheitszielen gegeben. Prof. Dr. Guido Offermanns analysiert den politischen Bezugsrahmen als Basis zur Gesundheitszielentwicklung in Kärnten und attestiert als Kenner der vergleichbaren europäischen Zielkataloge, dass Österreich dabei auf einem guten Weg sei.

Abschließend befassen sich zwei Autorinnen und ein Autor aus drei verschiedenen SV-Trägern mit Führungsfragen, die österreichische Sozialversicherung betreffend. Dabei stehen organisationales Lernen, Problemlösungskapazität, die Prozesse der Veränderung und vor allem trägerübergreifende Zusammenarbeit im Vordergrund.

Dr. Wilhelm Donner

Zuletzt aktualisiert am 09. März 2022