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Mann wird von Augenärztin untersucht

Diabetes und Sehbeschwerden

Diabetisches Fußsyndrom, Bluthochdruck oder Probleme mit dem Fettstoffwechsel – all das sind bekannte Begleiterkrankungen von Diabetes. Doch die Zuckerkrankheit kann sich auch negativ auf die Augengesundheit auswirken – und zwar in Form von einer Retinopathie oder Makulopathie, berichtet die Ärztekammer OÖ. 

Diabetes kann die Blutgefäße in den Augen schädigen – und damit auch die Netzhaut. Diese Veränderungen werden am Anfang nicht bemerkt, können aber in weiterer Folge zu Sehbeschwerden oder gar bis zur Erblindung führen. Bei der diabetischen Retinopathie beschädigt der schlecht regulierte Blutzucker die Netzhaut. Ist sogar das Zentrum der Netzhaut betroffen spricht man von einer diabetischen Makulopathie. Diese ist eine der häufigsten Ursachen für eine Erblindung im Erwachsenenalter und kann sowohl bei Diabetes Typ-1 als auch bei Diabetes Typ-2 auftreten. „Besteht die Diabeteserkrankung bereits länger oder wird der Blutzuckerspiegel schlecht kontrolliert, kann eine diabetische Retinopathie entstehen“, erklärt Dr. Paul Niederberger, Facharzt für Augenheilkunde und Optometrie und Fachgruppenvertreter für Augenheilkunde und Optometrie der Ärztekammer für Oberösterreich. 

Retinopathie und Makulopathie 

Bei der diabetischen Retinopathie und speziell bei der diabetischen Makulopathie werden die Sinnesrezeptoren der Netzhaut defekt. Dann ist das Augenlicht ohne sofortige Behandlung akut gefährdet. Um diese Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können, ist ein regelmäßiger Besuch beim Augenarzt notwendig. Das Risiko einer diabetesbedingten Netzhautveränderung steigt mit der Dauer der Erkrankung. Rauchen und insbesondere Bluthochdruck erhöhen das Risiko einer diabetischen Augenerkrankung zusätzlich. „Diabetiker mit Typ-2 sollten nach Diagnoseerstellung und dann einmal jährlich zum Augenarzt gehen. Für Typ-1 Diabetiker gilt, spätestens ab dem fünften Erkrankungsjahr oder ab dem elften Lebensjahr sollte man einmal jährlich zur augenärztlichen Untersuchung“, rät Niederberger. 

Therapie und Vorbeugung 

Inzwischen gibt es erfolgreiche Behandlungsstrategien für die verschiedenen diabetischen Augenerkrankungen. Von Medikamenten, die in das Auge injiziert werden, über moderne Laserbehandlungen bis hin zur chirurgischen Sanierung.

Vorbeugen können Patienten mit einem idealerweise dauerhaft optimal eingestellten Blutzucker und Blutdruck, damit das Risiko für Folgeerkrankungen minimiert wird. Auch durch ausgewogene fettreduzierte Ernährung, Rauchverzicht, Ausdauer- und Krafttraining wird das Erkrankungsrisiko reduziert.

 

Mag. Christian Boukal / ÄKOÖ

Oktober 2020


Bild: shutterstock


Zuletzt aktualisiert am 13. November 2020