Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Alle für sicheres Verkehrsverhalten notwendigen Fähigkeiten und Verkehrskompetenzen müssen sich im Laufe des Kindes- und Jugendalters erst entwickeln. Video Nr. 3 widmet sich daher der Entwicklung des Sehsinnes im Volksschulalter und erklärt, was daraus für sicheres Verkehrsverhalten von Schulanfängerinnen und -anfängern abgeleitet werden kann.
Da der Sehsinn von Schulanfängerinnen und Schulanfängern noch nicht auf durchschnittlichem Erwachsenenniveau ausgebildet ist, haben Kinder mitunter eine ganz andere Wahrnehmung von der Verkehrsumwelt als Erwachsene. Besonders deutlich wird dies, wenn man die Körpergröße miteinbezieht. Dies kann dazu führen, dass Erziehungsberechtigte ihrem Kind im Straßenverkehr zum Beispiel ein Verkehrszeichen erklären, welches das Kind aufgrund seines niedrigeren Blickstandortes gar nicht sehen kann. Der wichtigste Tipp an die Eltern lautet deshalb: Begeben Sie sich auf Augenhöhe des Kindes - nur so kann sichergestellt werden, dass Sie und ihr Kind die gleichen Dinge wahrnehmen und besprechen können.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt des Sehsinns, der bei Kindern erst voll entwickelt werden muss, ist das sogenannte periphere Sehen. Es hilft insbesondere dabei, seitlich im Gesichtsfeld befindliche Reize sowie rasche Bewegungen wahrzunehmen und ist somit wichtig für die Gefahrenwahrnehmung. Das Gesichtsfeld von gesunden Erwachsenen umfasst durchschnittlich 180 Grad, bei Kindern im Alter von sechs Jahren zwischen 70 und 110 Grad. Kinder müssen somit noch den Kopf drehen, um ebenfalls 180 Grad überblicken zu können. Andernfalls kann es passieren, dass sie seitliche Bewegungsreize, wie z. B. Rad- oder Autofahrerinnen bzw. -fahrer, erst sehr spät wahrnehmen (weil sie erst spät in ihr Gesichtsfeld kommen) und dadurch in gefährliche Situationen gelangen können.
Die Videos aus der Serie "Sicherer Schulweg" sind unter www.auva.at/sicherer-schulweg abrufbar.