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Fraud & Error: Aktuelle europäische Initiativen für ein komplexes Problem


MMag. Claudia ScharlDie Autorinnen:

MMag. Claudia Scharl 

leitet die Europavertretung des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger in Brüssel.


Mag. Alexandra BrunnerMag. Alexandra Brunner

ist Teamleiterin für Strategie & Recht in der Abteilung „Internationale und Europäische Angelegenheiten der Sozialversicherung“ im Dachverband der Sozialversicherungsträger.


Conclusio

Vor dem Hintergrund einer immer stärker vernetzten globalisierten Welt und eines umfassenden europäischen Binnenmarktes, in dem nicht nur Waren frei gehandelt werden, sondern sich auch Arbeitnehmer frei zwischen den Mitgliedstaaten bewegen können, wird auch die Bekämpfung des Missbrauchs dieser Mobilität immer komplexer. Aufgrund sektorspezifischer und nationaler Unterschiede gibt es keine Universallösung. Maßnahmen müssen daher auf einer starken europäischen Zusammenarbeit sowie einem schnellen Informationsaustausch aufbauen. Gemeinsame Standards und Definitionen gehören hier ebenso dazu wie die Entwicklung eines einheitlichen Verfahrens und abgestimmter Abläufe bei der Betrugsbekämpfung. Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass der wirksamste Ansatz jener ist, der eine Reihe verschiedener Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig miteinander vereint. Risikobewertungen und Analysen zur Arbeitskräftemobilität und zur Koordinierung der sozialen Sicherheit in der gesamten Union sind dazu ein ebenso wirksames Instrument wie eine intensivierte Zusammenarbeit der zuständigen Behörden und Sozialversicherungsträger sowie konzertierte, gemeinsame grenzüberschreitende Arbeitsinspektionen. Nur so können die Kontrollbehörden und Sozialversicherungsträger in ganz Europa effizient unterstützt werden, grenzüberschreitenden Betrug und Missbrauch zu bekämpfen. Darin zeigt sich auch der wirkliche Mehrwert der Europäischen Union für alle Unionsbürger und Unternehmen sowie für einen fairen Wettbewerb.


Zuletzt aktualisiert am 22. Dezember 2020