Neuerungen in der Unfallchirurgie - Ausbau des UKH
Das
Unfallkrankenhaus Klagenfurt wurde 1953 eröffnet und nur einmal in
den siebziger Jahren renoviert, umgebaut und großzügig erweitert.
In den seither vergangenen 50 Jahren hat die gesamte Medizin und mit ihr die
Unfallchirurgie eine rasante Entwicklung erfahren. Die diagnostische und
therapeutische Technik in der Unfallchirurgie wurden in dieser Zeit mehrfach
komplett geändert.
In die sechziger Jahre fällt der Beginn der systematischen Osteosynthese, das
ist das Zusammenfügen von gebrochenen Knochen mit Platten, Schrauben und
Nägeln, in die 70er Jahre die Entwicklung der Gelenksspiegelung, in die 80er
Jahre die Entwicklung des künstlichen Gelenkersatzes und die Entwicklung der
arthroskopischen Chirurgie, d.h. der Operation an Gelenken ohne Eröffnung und
letztlich in die 90er Jahre die Rapidentwicklung der radiologischen
diagnostischen Methoden durch immer exaktere und raschere Computertomographen, der Magnetresonanztomographie, der Sonographie etc. Zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten hat in ganz wesentlichem Maße die
Entwicklung der Anästhesie und Intensivmedizin in diesem Zeitraum beigetragen.
War in den früheren Jahren ein Unfallchirurg vor allem damit beschäftigt,
Streckverbände anzulegen und Gipse anzupassen, so beschäftigt er sich heute mehr
mit operativen Maßnahmen, mit der Gelenksspiegelung und mit der Osteosynthese
(der chirurgischen Versorgung von Knochenbrüchen).
Der Patient erfährt als Vorteil eine wesentlich verfeinerte, diagnostisch
exaktere und nach wesentlich besseren Resultaten
strebende Unfallchirurgie als dies vor zwei, drei oder mehr Jahrzehnten der
Fall war.
Die parallel zur Entwicklung der Unfallchirurgie abgelaufene gesellschaftliche
Entwicklung spiegelt sich auch im Unfallkrankenhaus
wider.
Während unser Haus in den 50er Jahren als Arbeitsunfallkrankenhaus gegründet
wurde, um die Folgen der Arbeitsunfälle einschließlich Berentung und
Invalidität zu reduzieren, sucht heute ein Großteil der Patienten das
Unfallkrankenhaus wegen Sport- und Freizeitunfällen sowie Verkehrsunfällen auf.
Die Einbeziehung der Weg- und Schülerversicherung machte den Wandel zur
Allgemeinen Unfallversicherung erforderlich und aus dem
Arbeitsunfallkrankenhaus wurde das Unfallkrankenhaus des heutigen Stils.
Aufgrund des allgemein gehobenen Lebensstandards war es erforderlich, in den
90er Jahren einen Umbau des Unfallkrankenhauses
zu planen und anzugehen, um die Infrastruktur zu verbessern, den Patienten
bessere Wohnbedingungen und einen höheren Komfort zu bieten.
Der Entwicklung der Unfallchirurgie war durch technische Erneuerung und
Ausweitung der Einrichtungen Rechnung zu tragen. In einer Bauzeit von knapp vier Jahren wurde das Unfallkrankenhaus vollständig
umgestaltet, renoviert, umgebaut und, bei gleichbleibender Bettenzahl, räumlich
erweitert. Es wurden die Operationssäle umgestaltet, ein Notoperationssaal
eingerichtet, der Schockbehandlungsraum, und alle anderen Behandlungsräume
umgestaltet.
Die Patientenzimmer wurden umgebaut und modernisiert. Das Röntgen mittels Röntgenfilmen wurde durch ein digitales Röntgen ersetzt,
eine neue Computertomographieanlage und eine Magnetresonanzanlage
installiert.
Die Verbreitung unfallchirurgischen und allgemeinmedizinischen Wissens hat in
den vergangenen Jahrzehnten durch die Reiseerleichterung, Ausweitung der
Sprachkenntnisse, durch eine Unzahl wissenschaftlicher Zeitschriften und Bücher
und letztlich auch durch das Internet rapide zugenommen. Die Verbreitung einer
neuen Methodik braucht oft nur wenige Monate und ist dann auf der ganzen Welt
verfügbar. Somit ist sichergestellt, dass den Patienten in unserem
Unfallkrankenhaus modernste und aktuellste unfallchirurgische Methodik
angeboten werden kann.