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Patientin beim Beratungsgespräch mit Primar Lukas Hefler, Barmherzige Schwestern

Neue Lymphknoten-Operation in Linz

Krebserkrankungen von Gebärmutterkörper oder Gebärmutterhals können sich – je nach Stadium und Verlauf – in die benachbarten Lymphknoten im weiblichen Becken ausbreiten.

 

Jene Lymphknoten, die im möglichen Abflussbereich eines bösartigen Tumors an erster Stelle liegen, werden in der Medizin als "Wächterlymphknoten" bezeichnet. Sind in diesen Knoten bereits Tumorzellen nachzuweisen, so finden sich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch weitere Metastasen in der Umgebung. Ist der Wächterlymphknoten tumorfrei, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass weitere Lymphknotenmetastasen vorliegen. Daher kommt dem Status dieses Lymphknotens in der Diagnostik und weiterführenden Therapie eine besondere Bedeutung zu.

 

Am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz wurde in der Vorwoche – erstmals in Österreich – eine sogenannte "Wächterlymphknoten-Entfernung" mit Indocyaningrün-Färbung durchgeführt. Mit dieser neuartigen Färbetechnik kann der Wächterlymphknoten besser als bisher identifiziert werden. "Patientinnen können mit dieser Technik schonender und gleichzeitig sicherer operiert werden", sagt Primar Uni-Dozent Lukas Hefler, Leiter des Gynäkologischen Tumorzentrums am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern.

 

"Für künftige Patientinnen bedeutet das gleich drei Verbesserungen – und das ist wirklich ein Meilenstein", sagt Hefler. Erstens die Sicherheit, wirklich den richtigen und für den künftigen Therapieverlauf maßgeblichen Knoten gefunden zu haben. Zweites wird ein ausgedehnter Eingriff erspart und drittens kann dieser Wächterlymphknoten viel intensiver untersucht werden. (bar)

  


Zeitungsrolle der OÖNachrichten

Gesundheitsmagazin der OÖNachrichten

15. Dezember 2015

 

Foto: Barmherzige Schwestern, Primar Lukas Hefler


Zuletzt aktualisiert am 11. Mai 2020